Echte Mehlbeere – Sorbus aria
Steckbrief
- Wuchs
- 6 – 10 m hoch (selten noch höher / gleichmäßig meist flach gewölbte Krone
- Blüte
- weiß / stehen in üppigen Trugdolden zusammen / Blütezeit: Mai – Juni
- Früchte
- eirunde, apfelartige Früchte / orange bis rot / ca. 1 cm groß / nach Erhitzen eßbar
- Blätter
- eiförmige Blätter / Blattoberseite: grün / Blattunterseite: auffällig weiß filzig / ungleichmäßiger, doppelzahniger, eingeschnittener Blattrand / 5 – 8 cm lang / 4 – 6 cm breit Herbstfärbung: goldgelb oder gelblichrot
- Zweige
- Am Anfang grau und filzig behaart / dicke eiförmige, rot-braun glänzende Knospen
- Standort
- Sonne bis Halbschatten / sandig bis lehmig / Kalkböden
Allgemein
Die Echte Mehlbeere ist in West-, Mittel- und Südeuropa verbreitet. In Nordeuropa und in Teilen von Südosteuropa kommt sie hingegen nicht vor. In Mitteleuropa ist sie vor allem im Bereich der Mittelgebirge anzutreffen. Die Echte Mehlbeere ist ein gutes Vogelnährgehölz. Sie eignet sich sowohl als Einzel- oder Gruppengehölz. In Parks wird sie aufgrund ihrer behaarten Blattunterseite häufig an Straßenrändern angepflanzt, um so als Staubfang zu fungieren.
Holzeigenschaften
Das Holz der Echten Mehlbeere ist eines der härtesten europäischen Hölzer. Beim Trocknen verzieht es sich allerdings sehr. Aufgrund der Ähnlichkeit zur Birne wird das Holz der Mehlbeere unter der Handelsbezeichnung „Schweizer Birnbaum“ verkauft.
Verwendung der Früchte
Aufgrund des Gehalts an Parasorbinsäure können die Früchte roh gegessen zu Magenverstimmungen führen. Durch Hitze, d. h. zum Beispiel durch kochen wird diese zerstört. Theoretisch könnte man daher zum Beispiel Marmelade aus ihnen zubereiten. Allerdings lohnt der fad-mehlige Geschmack diesen Aufwand kaum. Eine Alternative ist es, die Mehlbeeren zu trocken und (wie der Name Mehlbeere schon sagt) zu Mehl zu vermahlen. Früher wurde dieses Mehlbeerenmehl häufig als Mehlersatz zum Brotbacken verwendet. Die Ernte der reifen Mehlbeeren kann ab Oktober erfolgen. Wichtig ist hierbei darauf zu achten, dass sie mindestens einmal Frost abbekommen haben. Wenn man sich nicht ganz sicher ist, ob die Beeren schon genügend Naturfrost abbekommen haben, kann man sie in der Kühltruhe einmal künstlich durchfrieren lassen, bevor man sie trocknet. Zum Trocknen kann man sie auf einem Backblech ausbreiten und bei etwa 50 Grad im Backofen lassen, bis die Beeren ganz trocken und hart sind. Dabei soll die Ofentür einen Spalt weit offen stehen, damit die feuchte Luft besser abzieht. Es geht natürlich auch mit einem Dörrapparat oder auch durch langes Liegenlassen an luftigem trockenem Ort. Das kann mehrere Wochen dauern. Durch das Trocknen werden die roten Früchte braun. Danach werden sie zu einem feinen braun-rötlichen Mehl gemahlen (z. B. in einer Kaffeemühle).
Rezept „Butterplätzchen mit Mehlbeere“
So schmeckt es: fruchtig intensiv / nach Aprikosen bzw. Feigen
Zutaten:
200 Gramm Weizenmehl Typ 405, etwa 200 Gramm Mehlbeer-Mehl (aus ca. 400 g Mehlbeeren, 200 Gramm Butter, 150 Gramm Zucker, 1 Ei, 1/2 bis 1 Pck. Backpulver, 1 Prise Salz
Zubereitung:
Aus den Zutaten wird ein Knetteig hergestellt, den man vor dem Backen am besten 1 bis 2 Stunden im Kühlschrank ruhen lässt. Den Backofen auf 180 Grad vorheizen, den Teig ausrollen und Plätzchen ausstechen. Dann auf ein mit Backpapier belegtes Backblech auslegen. Backzeit: etwa 8 bis 12 Minuten.
- Kosten (einmalig)
- Preis auf Anfrage